Küchen: „Direkt ab Werk“ oder „Direktvermarktung“?
Bevor ich die beteiligten Unternehmen beleuchte, möchte ich zunächst die Begriffe klären. Denn die „Direktvermarktung von Küchen“ kann sehr leicht verwechselt werden mit „Küchen direkt ab Werk“ (Fabrikverkauf, Werksverkauf).
Letzteres macht ein Küchenhersteller, der nicht an einen Händler liefert, sondern seine Küchen direkt ab Werk dem Endverbraucher verkauft. Die Handelsstufe also wird übersprungen. Dies ist oft eine gewinnbringende Nische für kleinere Hersteller.
Direktvermarktung von Küchen bedeutet dem gegenüber, dass der Küchenhersteller oder seine Vertriebsgesellschaft die Händler keineswegs ausschaltet, sondern sie aufkauft und anschließend sein Sortiment direkt über eingespielte Handelsstrukturen an den Endkunden bringt. Er vermischt damit Industrie und Handel. Das können sich aber nur Große leisten. Und jetzt kommen die Namen:
De MandemakersGroep (DMG)
Sontweg 1
9723 AT Groningen
www.mandemakers.nl
ein führender Küchenanbieter im niederländischen Markt und
Nobia AB
Stockholm
www.nobia.com/sv
der größte Küchenmöbel-Hersteller Europas, schlossen sich zusammen zu einem Joint Venture namens Culinoma AG mit Sitz in Zug, Schweiz. Diese Holding übernahm im Februar 2007 alle Anteile am
Plana Küchenland
71063 Sindelfingen
www.plana.de
Seitdem können der Schwede und der Holländer in bald 40 Plana-Filialen in der Bundesrepublik ihre Einbauküchen direkt vermarkten.
Dieses war der erste Streich und der zweite folgt sogleich. Es kommt weiterhin ins Spiel:
Michael Marquardt GmbH & Co. KG
99869 Emleben
www.marquardt-kuechen.de
In einer Pressemitteilung (openPR vom 19.07.2007) heißt es:
Die Culinoma GmbH, das Joint Venture von dem schwedischen Unternehmen Nobia AB und dem Unternehmen De Mandemakers Groep BV, hat heute die Majorität der deutschen Marquardt-Gruppe übernommen. Die Marquardt-Gruppe ist führend auf dem Gebiet der Granitküchen, mit drei Fabriken und 26 Geschäften. Durch die Übernahme wird Culinoma die größte Küchenhandelskette Deutschlands. Der Verkäufer ist Michael Marquardt, Gründer und alleiniger Inhaber des Unternehmens.
Über die Direktvermarktung der Nobia Küchen wird nichts hinaus posaunt. Sie ist meines Erachtens aber der wahre Gegenstand des Deals. Nur so nebenbei: Michael Marquardt hat vor Jahren schon einmal einen Schnitt gemacht, der ihm sehr viel Geld einbrachte. Das war, als er den Möbeldiscounter Roller, den er zusammen mit seinem Bruder aufgebaut hatte, an Hajo Tessner (Tejo-Möbel) verkaufte.
Für uns clevere Küchenkäufer ändert sich dem Grunde nach aber nichts. Wir wissen nämlich längst, wie man den Großen in der Direktvermarktung erfolgreich begegnet, nämlich mit der Kauf-Strategie aus Clever Küchen kaufen.
TV-Küchenexperte Heinz G. Günther mahnt:
"91,4% aller Küchenkäufer:innen zahlen zu viel oder verlieren schlimmstenfalls sogar Geld, weil Sie diese 11 Tricks der Händler nicht kennen und die Warnsignale völlig ignorieren." Mehr erfahren...
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