Küchenpreise: Was kostet eine Küche?
Küchenpreise haben eine gewaltige Spanne: So kostet eine neue Küche in aller Regel zwischen 500,00 € (einfache Küchenblöcke im Discountbereich) und 50.000,00 € (Einbauküchen nach Maß im Premiumsegment). Selbstverständlich ist es möglich, eine noch größere Summe in sein Küchenprojekt zu investieren.
Doch wie genau kommen diese Preisunterschiede zustande? Was bekommen Sie für Ihr Geld? Und wie vergleichen Sie Küchenpreise richtig?
Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Beitrag und zeigen Ihnen, wie Sie sich im Preisdschungel zurechtfinden.
Welche Faktoren bestimmen den Küchenpreis?
Küchenpreise werden in der Hauptsache durch acht Variable beeinflusst, nämlich durch
- die Raumgröße und die Küchenform,
- den gewählten Küchenhersteller,
- die Frontausführung,
- die Elektrogeräte,
- die Ausstattung und das Zubehör,
- die Arbeitsplatte,
- die Lieferung und Montage sowie
- zusätzliche Garantien und optionale Leistungen.
Genau in dieser Reihenfolge nimmt auch der Effekt der Variablen auf die Küchenpreise ab.
Raumgröße und Küchenform
Dass die Größe des Küchenraums den höchsten Einfluss auf den Küchenpreis hat, dürfte klar sein. Denn sie legt letztlich fest, wie viele Schränke überhaupt eingeplant werden können. Dabei spielt zudem die Küchenform eine Rolle.
L- und U-förmige Küchen beispielsweise kosten mehr als einfache, 2-zeilige Küchen gleicher Länge, da sie sogenannte Ecklösungen im Unter- und Oberschrankbereich benötigen. Die Küche mit Kochinsel ist hier im Allgemeinen die teuerste Variante.
Küchenhersteller
Wie beim Auto- so auch beim Küchenkauf: Die Wahl des Herstellers bestimmt – ungeachtet eventueller Ausstattungen – das generelle Preisniveau, auf dem man sich bewegt. Die Güte der eingesetzten Materialen und ihre Verarbeitung legen hier die Richtung der Küchenpreise fest.
Was die einzelnen Küchenproduzenten zu bieten haben und welche Preissegmente sie bedienen, erfahren Sie in unserer Rubrik Küchenhersteller.
Frontausführung
Ein weiterer, entscheidender Kostenfaktor ist die Küchenfront. Sie kann – beim gleichen Hersteller – den gesamten Küchenpreis um bis zu 60% in die Höhe treiben.
Preisgünstig sind Kunststofffronten mit einer Beschichtung auf Melaminharzbasis oder Lacklaminat-Fronten als Alternative zu echtem Lack. Am meisten müssen Sie für Fronten aus Echtholz, Glas und Keramik ausgeben.
Elektrogeräte
Statistische Auswertungen haben gezeigt, dass vom Gesamtpreis einer neuen Küche durchschnittlich 35 bis 45% auf die Elektrogeräte entfallen. Die Basis-Elektrogeräte, die in jeder Küche gebraucht werden, sind Kochfeld, Backofen, Dunstabzugshaube und Kühlgerät.
Darüber hinaus ist so ziemlich alles zu haben, was für das Zubereiten von Speisen erforderlich sein kann. Mikrowellengerät, Dampfgarer oder gar ein Konvektomat sind hier nur Beispiele, mit denen Hobbyköche die Küche gerne aufpeppen. In solchen Fällen können die Geräte sogar weit mehr als die Hälfte des Küchenpreises ausmachen.
Beim Kauf der Elektrogeräte lässt sich übrigens viel Geld sparen, indem man sich im Klaren darüber wird, welche Funktionen sie bieten müssen, und was möglicherweise nur überflüssiger Schnickschnack ist:
- Braucht es einen Backofen mit Pyrolyse-Funktion, wenn er kaum benutzt wird?
- Muss der Geschirrspüler 23 Programme haben, obwohl immer nur die Eco-Taste gedrückt wird?
Ausstattung und Zubehör
Neben den obligatorischen Komponenten Spüle, Armatur und Mülltrennungssystem kommt so gut wie keine Küche ohne Extras aus.
Dazu zählen unter anderem Innenorganisationssysteme (Besteckeinsätze etc.) und natürlich die Beleuchtung in Form von beispielsweise Unterbauleuchten bei Oberschränken, Innenbeleuchtungen von Auszügen oder beleuchteten Griffprofilen bei grifflosen Küchen.
Gerade in diesem Bereich kann man sich sehr leicht verschätzen. Die Extraausstattungen können mehr als 20% des Küchenpreises ausmachen. Hier gilt es abzuwägen, was nötig ist und was nicht, und ob man das Geld nicht lieber in eine höherwertigere Front oder in bessere Elektrogeräte investiert.
Arbeitsplatte
Die Arbeitsfläche mit Koch- und Backzone ist der am meisten genutzte Bereich in einer Küche. Daher sollte man das Material der Arbeitsplatte nicht nur nach optischen Gesichtspunkten, sondern vor allem auch nach Pflegeleichtigkeit und Robustheit auswählen.
Arbeitsplatten aus HPL-Laminat in Unifarben oder (Holz-)Dekor haben sich seit Jahrzehnten bewährt und bilden den Preiseinstieg. Schicker sind Platten aus Stein oder Keramik. Hochwertige Granit-Arbeitsplatten können 2.000,00 € und mehr pro laufender Meter kosten.
Lieferung und Montage
Die gekaufte Küche muss natürlich geliefert und montiert werden. Hierfür stellen die Händler normalerweise 7 bis 10% des Küchenpreises in Rechnung. Allerdings können diese Posten bereits im Angebot enthalten und damit nicht extra ausgewiesen sein.
Wer seine Discountküche aus dem SB- oder Baumarkt selbst abholt und zusammenbastelt, hat hier natürlich so gut wie keine Kosten. Von der Eigenmontage einer höherwertigen Küche raten wir – aus Gründen der Gewährleistung – dagegen dringend ab.
Zusätzliche Garantien und optionale Leistungen
Für Mängel, die sich nach der Ingebrauchnahme der Küche an Holzteilen und Geräten zeigen, muss der Händler zwei Jahre lang haften.
Diese Zeit lässt sich bei vielen Küchenhändlern durch Zuzahlung von Beträgen zwischen 200,00 und 800,00 € auf fünf oder sogar zehn Jahre verlängern. Ob das wirklich Sinn macht, muss jeder für sich entscheiden.
Als oft angebotene Zusatzleistung möchten wir die Abholung und Entsorgung der Altküche erwähnen. Dies erfolgt üblicherweise ohne Berechnung. Hört sich gut an, doch kostenlos ist im Leben nichts: Die Entsorgung ist dann im Küchenpreis bereits eingerechnet.
TV-Küchenexperte Olaf Günther rät:
"Wer jetzt eine Küche kaufen möchte, muss höllisch aufpassen. Angebliche Rabatte als Lockvögel können Sie jedenfalls vergessen. Gehen Sie deshalb nach unserem bewährten 7-Schritte-Plan vor und Sie werden überrascht sein, wie günstig Sie wegkommen." Mehr erfahren...
Gestiegene Küchenpreise: Weniger Qualität fürs gleiche Geld
In den letzten Jahren haben die Deutschen für das Statussymbol Einbauküche im Durchschnitt immer mehr Geld ausgegeben. Doch damit ist es erst einmal vorbei.
Der gemittelte Auftragswert betrug nach den Zahlen, die in Branchenkreisen kursieren, im Jahr 2023 rund 11.350,00 €. In 2022 waren es noch 50,00 € mehr.
Das bedeutet, dass der Küchenhandel zum ersten Mal in dem hier von uns betrachteten Zeitraum keine Steigerung des Durchschnittspreises im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnte.
Von 2017 bis 2022 dagegen kletterte das Preisniveau von 8.650,00 € auf stattliche 11.400,00 €, was einem durchschnittlichen jährlichen Plus von fast 6% entspricht.
Als Ursache für diesen Knick ist die hohe Inflation als Nachwirkung der Corona-Pandemie verantwortlich.
Die Küchenhersteller sahen sich aufgrund gestiegener Materialkosten gezwungen, ihre Preise in den letzten 24 Monaten um bis zu 15% anzuheben. Da auch die Händler ihre Margen halten wollen, werden diese Preissteigerungen nahezu voll an den Endkunden weitergegeben.
Dieser allerdings hat nicht mehr ganz so viel im Portemonnaie, weil er auch für Miete, Lebensmittel und Energie mehr bezahlen muss. Folglich sucht er sich eine Küche aus, die zu Lasten der Qualität von Vornherein weniger kostet.
Es bleibt also festzuhalten:
- Der jahrelang anhaltende Trend zu höherwertigen Küchen ist – zumindest vorerst – gebrochen.
- Aufgrund teils drastischer Preiserhöhungen gibt es deutlich weniger Küche fürs gleiche Geld als früher.
Sollte die Inflationsrate in nächster Zeit wie erwartet auf das von der EZB gewünschte Maß sinken, geht der Handel davon aus, dass die Verbraucher bald wieder mehr in die neue Einbauküche investieren und das Preisniveau erneut anzieht.
Das könnte jedoch möglicherweise länger dauern, als manche Branchenauguren prophezeien.
Küchenpreise im Vergleich: Wie gliedert sich das Preisspektrum?
Durchschnittliche Küchenpreise allein sagen nicht sonderlich viel aus. Die folgende Grafik zeigt Ihnen, wie viel Prozent der Umsätze im Küchenhandel auf die verschiedenen Preissegmente entfallen.
Den Löwenanteil der Umsätze erwirtschaften die Küchenhändler also im Preissegment zwischen 10.000,00 und 20.000,00 €.
Damit Sie in etwa ein Gefühl dafür bekommen, was Sie für Ihr Geld erwarten können, haben wir für jedes Preissegment ein Beispiel ausgewählt.
Küchenform | Preissegment | Frontausführung | Küchenhersteller |
---|---|---|---|
Küchenzeile | < 5.000,00 € | Kunststoff | Pino Küchen |
L-Küche | 5.000,00 bis 10.000,00 € | Lacklaminat | Nobilia Küchen |
L-Küche | 10.000,00 bis 20.000,00 € | Lack | Nolte Küchen |
U-Küche | 20.000,00 bis 30.000,00 € | Echtbeton | Leicht Küchen |
Küche mit Kochinsel | > 30.000,00 € | Massivholz | Team7 Küchen |
Die Küchenpreise im Fachhandel: Ein Preisvergleich ist absolute Pflicht
Beim Kauf einer Küche geht es um sehr viel Geld. Nach Eigenheim und Auto steht die Einbauküche bei vielen Verbrauchern auf Platz 3 der kostenintensivsten Anschaffungen.
Ein Preisvergleich beim Küchenkauf lohnt sich deshalb nach unseren Erfahrungen immer. Einsparungen von bis zu 12.000,00 € sind erwiesenermaßen möglich – und zwar ohne dabei auf Qualität zu verzichten.
Wer jedoch meint, es gäbe von den Herstellern einheitliche Preisvorgaben (sogenannte Listenpreise) und man müsste daher nur schauen, welches Möbelhaus oder Küchenstudio gerade die höchsten Rabatte gibt, der ist gewaltig im Irrtum.
Auch die Frage: Ist nun die Küche von Hersteller A zum Preis X oder die Küche von Hersteller B zum Preis Y das bessere Angebot? macht absolut keinen Sinn. Denn man muss Äpfel mit Äpfeln und nicht mit Birnen vergleichen. Sie sehen:
Beim Vergleich der Küchenpreise und der Angebote muss man anders vorgehen. Wie genau, zeigt Ihnen unser 7-Schritte-Küchendeal in Clever Küchen kaufen.
Häufige Fragen zum Thema Küchenpreise
Was kostet eine neue Küche im Durchschnitt?
Im Durchschnitt kostet eine neue Küche rund 11.350,00 €. Wie unsere Grafik zeigt, erwirtschaften die Küchenhändler den größten Teil der Umsätze im Preissegment zwischen 10.000,00 und 20.000,00 €.
Was kostet eine Küche ohne Geräte?
Statistiken zeigen, dass vom Gesamtpreis einer Küche im Schnitt etwa 55 bis 65% auf die Holzteile entfallen. Als Faustregel gilt daher: Eine Küche ohne Geräte kostet etwa 40% weniger als eine Küche mit Elektrogeräten.
Was kostet eine gute Küche?
Eine Küche in guter Qualität und mit komfortablen Geräten kostet ab etwa 10.000,00 € aufwärts. Hier sollte man ca. 6.000,00 € für die Holzteile und ca. 4.000,00 € für die Elektrogeräte einplanen.
Wie viel sollte eine Küche kosten?
Hier können wir leider keine konkrete Empfehlung geben, denn die tatsächlichen Kosten für Ihre neue Küche sind abhängig von Ihrem Budget, Ihren Ansprüchen und Ihren räumlichen Gegebenheiten. Komplette Küchen in akzeptabler Qualität sind ab rund 5.000,00 € erhältlich.
Was kostet eine Küche nach Maß?
Eine Küche nach Maß – also mit individueller Planung der Schrankanordnung und mit zentimetergenauer Anpassung an den Küchenraum – kostet etwa 3.000,00 € aufwärts. Unterhalb dieser Preisschwelle handelt es sich meist um standardisierte Küchenblöcke mit festen Maßen.
TV-Küchenexperte Heinz G. Günther mahnt:
"91,4% aller Küchenkäufer:innen zahlen zu viel oder verlieren schlimmstenfalls sogar Geld, weil Sie diese 11 Tricks der Händler nicht kennen und die Warnsignale völlig ignorieren." Mehr erfahren...
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