Nobilia: Küchen am Verband vorbei?
Fast alle Küchenhersteller müssen sich mit irgendeinem Einkaufsverband herumschlagen. Die auf Bestellung gebauten Küchen liefern sie zwar direkt zum Händler, aber dessen Verband hat die Finger drin.
Das fängt damit an, dass der Verband manchmal vorschreibt, wie die Modelle aussehen sollen, wie teuer sie sein dürfen und endet oft damit, dass er auch die Bezahlung regelt (Zentralregulierung).
Viele Küchenhersteller stöhnen unter solchem Tun und empfinden es als Knute. Dazu trägt auch bei, dass die Verbände bei den jährlichen Konditionsverhandlungen zwar mit Abnahmemengen jonglieren, jedoch nicht dafür haften, wenn die Händler solche Mengen nicht ordern. Mit ihren Produktionserwartungen bleibt die Küchenindustrie also allein. Das kann manchmal ganz schön ins Auge gehen.
Wer stark genug ist, kann sich wehren. Der zurzeit stärkste Küchenhersteller ist Nobilia Küchen, 33415 Verl. Er hat es unter anderem mit dem derzeit wohl stärksten Verband zu tun, dem Verband der Möbelriesen: Begros GmbH, 46149 Oberhausen.
Nobilia ging unerschrocken drastisch vor: Das Unternehmen kündigte dem Möbelverband sämtliche Lieferverträge.
Wer die Branche nicht kennt, könnte folgern, dass dadurch die Begros-Händler bald keine Nobilia Küchen mehr zu verkaufen haben. Sicher nicht, denn sowohl die Händler als auch Nobilia brauchen den Umsatz. Dabei Begros zu umgehen, könnte sich Nobilia zwar wünschen, gelingen wird das aber kaum. Also wird es recht schnell neue Lieferverträge geben. Das wird es wohl auch gewesen sein, was der Küchenhersteller Nobilia wollte.
Für den Verbraucher ändert dieses Spiel hinter den Kulissen nichts. Clevere Küchenkäufer werden allerdings sagen: Gut für mich zu wissen. Denn das bestärkt mich in meiner Kaufstrategie, siehe Clever Küchen kaufen.
TV-Küchenexperte Heinz G. Günther mahnt:
"91,4% aller Küchenkäufer:innen zahlen zu viel oder verlieren schlimmstenfalls sogar Geld, weil Sie diese 11 Tricks der Händler nicht kennen und die Warnsignale völlig ignorieren." Mehr erfahren...