Panik beim Küchenkauf: Eine Folge der Weltfinanzkrise?
Hand aufs Herz. Haben nicht auch Sie inzwischen angesichts der Meldungen über die Finanzwelt daran gedacht, Ihr Erspartes von der Sparkasse oder Bank abzuheben, um es irgendwie und irgendwo in bar zu bunkern? Oder vielleicht besser: Schnell was Gescheites kaufen?
Die längst fällige neue Einbauküche zum Beispiel. Also los. Wo gibt es Schnäppchen? Ja, hallo, da ist einer, der gibt Prozente und er räumt gerade sein Küchenstudio.
Was dann kommt, ist für mich Panik pur. Ich inszeniere mal einen Küchenkauf. Ich gebe meinem fiktiven Küchenkäufer den Namen Walter und der fragt in der Küchenabteilung eines großen Möbelhauses den Verkäufer:
„Könnten Sie mir bitte meine Einbauküche planen? Hier sind die Maße. Ich habe es allerdings eilig.“
„Kein Problem. Was wollen Sie denn anlegen?“
Beim Wort anlegen zuckt Walter zusammen, zumindest innerlich, denn er hat 25.000,00 € bei der Sparkasse angelegt. Er nennt den Betrag. Der Küchenverkäufer hantiert an seinem PC und fängt an zu planen. Nach relativ kurzer Zeit dreht er Walter den Bildschirm hin und sagt: „So könnte die Küche aussehen.“ Walter ist beeindruckt. Die 3D-Darstellung auf dem Bildschirm zeigt eine Küche, wie er sie sich immer vorgestellt hatte. „Was kostet das?“, fragt er.
„27.500,00 €.“
„Nein, das ist mir zu viel.“
„Einen Augenblick bitte. Ich frage den Chef.“
Als der Verkäufer zurückkommt sagt er: „Wir können es für 24.500,00 € machen.“
„Einschließlich Montage?“
„Ja.“
„Und können Sie in zwei Wochen liefern?“, fragt Walter und spürt eine Angst, die ihm der Zweifel einflüstert, ob sein Geld noch so lange auf der Sparkasse da ist.
„Auf keinen Fall! Die Lieferzeit ist 10 Wochen. Der Küchenhersteller fängt erst an zu produzieren, wenn wir den Auftrag hingegeben haben.“
„Und die Ausstellungsküche, die Sie mir gezeigt haben?“
„Die passt doch nicht 1 zu 1 in den Raum. Bis die Ergänzungsteile da sind, vergeht die gleiche Zeit“, sagt der Verkäufer. Dann macht er ein nachdenkliches Gesicht und sagt: „Ich könnte alles dran setzen, die Lieferzeit auf 3 Wochen zu verkürzen. Aber das geht nicht ohne Anzahlung.“
„Und die wäre?“
„90 Prozent des Kaufpreises, das sind 22.000,00 €.“
Walter überlegt und gewinnt etwas an innerer Sicherheit. Er denkt: Ich überweise also sofort die 22.000,00 € für eine Küche, die mir in 3 Wochen geliefert wird und rette damit meine Geldanlage. Die restlichen 3.000,00 € kann ich ja noch bei der Sparkasse lassen, bis die Lieferung einwandfrei erledigt ist.
Hier beende ich mein Szenario und seufze: Mein Gott Walter!
Wer so ran geht, verstößt abrupt gegen alle Regeln der Cleverness und macht einen Doppelfehler. Erstens gibt er sein Geld weg und zweitens für nichts. Denn auf dem Konto ist nichts mehr und die Küche steht noch lange nicht. Der Küchenhändler in diesem Szenario könnte sich vielleicht ins Fäustchen lachen, aber er kichert noch nicht einmal. Denn er weiß ja auch nicht, wohin mit dem Geld.
Mein Ratschlag: Wenn man in turbulenten Zeiten eine Küche kauft, kann man seine Schäfchen prima ins Trockene bringen, wenn man nicht in Panik verfällt und bei der Strategie bleibt, wie ich sie im Ratgeber Clever Küchen kaufen beschrieben habe.
TV-Küchenexperte Heinz G. Günther mahnt:
"91,4% aller Küchenkäufer:innen zahlen zu viel oder verlieren schlimmstenfalls sogar Geld, weil Sie diese 11 Tricks der Händler nicht kennen und die Warnsignale völlig ignorieren." Mehr erfahren...